Schlafstörungen bei Stress und Trauma: Wenn das Nervensystem nicht abschalten kann
Das autonome Nervensystem steuert grundlegende Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Verdauung und Schlaf. Es besteht aus zwei Hauptanteilen:
- Sympathikus – zuständig für Aktivierung, Alarmbereitschaft und Flucht- oder Kampfreaktionen
- Parasympathikus – fördert Entspannung, Regeneration und Erholung
Dauerhafter Stress oder eine traumatische Vorgeschichte können den Sympathikus überaktivieren – selbst nachts. Das Nervensystem bleibt im Alarmzustand, obwohl keine reale Bedrohung vorliegt.
Warum gerade nachts Schlafstörungen auftreten
In der Ruhe der Nacht zeigt sich, ob ein Nervensystem Sicherheit empfinden kann. Ohne dieses Gefühl ist erholsamer Schlaf kaum möglich. Panik beim Einschlafen oder nächtliches Aufschrecken sind häufige Symptome einer tiefen, unbewussten Unsicherheit.
Sicherheit ist ein Zustand – kein Gedanke
Wer sich innerlich nicht sicher fühlt, kann sich nicht entspannen. Für gesunden Schlaf braucht es ein Nervensystem, das gelernt hat, Sicherheit körperlich zu spüren – nicht nur zu denken.
Was bei akuten Schlafstörungen helfen kann
- Atemübungen: z. B. 4 Sekunden ein- und 6 Sekunden ausatmen
- Orientierung im Raum: Sich bewusst machen „Ich bin im Hier und Jetzt“
- Körperreize: Wärmflasche, Wasser trinken, Hände auf Herz oder Bauch
Das Ziel ist es nicht, die Panik sofort zu stoppen, sondern dem Nervensystem zu helfen, sich selbst zu regulieren.
Schlafstörungen und Loslassen: Warum Sicherheit notwendig ist
Loslassen ist nur möglich, wenn wir uns sicher fühlen. Selbst im Urlaub fällt vielen Menschen das Einschlafen schwer, weil die Umgebung ungewohnt ist. Der Körper braucht ein Gefühl von Vertrautheit, um in den Schlaf zu finden.
Chronische Anspannung und ihre Auswirkungen auf Schlafstörungen
Bei langanhaltendem Stress ist das Nervensystem häufig dauerhaft aktiviert. Das führt zu Schlafstörungen, Unruhe und sogar Zuständen wie Starre oder Kollaps – der sogenannte dorsale Shutdown.
Zwischen Panik und Starre – das Nervensystem in der Nacht
Häufig wechselt das System nachts zwischen Übererregung und Erschöpfung. REM-Schlaf kann emotionale Trigger auslösen und so zu Albträumen oder panischen Zuständen führen.
Der innere Wächter – wenn Schutzmechanismen wach bleiben
„Etwas in mir ist immer wach.“ – Viele Menschen kennen dieses Gefühl. Ein innerer Anteil bleibt wachsam, weil er einst gelernt hat, dass Schlaf gefährlich ist. Diese Muster dürfen heute neu verhandelt werden.
Neurofeedback bei Schlafstörungen: Eine sanfte Hilfe zur Regulation
Neurofeedback kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und gesunde Schlafmuster zu fördern. Es unterstützt durch:
- Reduktion von Übererregung
- Förderung entspannender Gehirnwellen
- Verbesserung von Ein- und Durchschlafproblemen
Fazit: Schlafstörungen als Ausdruck eines überforderten Nervensystems
Schlafstörungen sind keine Schwäche – sie sind Schutzreaktionen. Doch dieser Schutz darf heute durch neue Erfahrungen von Sicherheit ersetzt werden. Neurofeedback kann ein wertvoller Begleiter auf diesem Weg sein.
Ich begleite dich gern: Gemeinsam erkunden wir, wie dein Nervensystem reagiert – und wie du wieder zu einem sicheren, gesunden Schlaf finden kannst.
Weiterführender Link
Schlaf als Symptom – Warum Schlaf so wichtig ist und wie Neurofeedback helfen kann | BEE Medic



